4/13/2012

".. und dann werde ich nach Amerika gehen, für immer.", höre ich den besten Freund meiner Schwester sagen. Schneller, immer schneller fährt er über die Autobahn. Die Bäume verschwimmen zu einem grün-grauen Brei und mir steigen Tränen in die Augen. Nicht weil er weg sein wird, nein, ich habe ihn ja gerade erst kennengelernt. Nur deswegen, weil er genau weiß, was er will. Er wird für ein Jahr ins Ausland gehen, dann studieren und anschließend sein Leben in Deutschland aufgeben und es in Amerika weiterführen. Jeder hat irgendwelche Pläne und Träume. Meine Pläne wurden zerschmettert wie ein Betonblock von einem Kungfukämpfer und an meine Träume glaube ich schon lange nicht mehr. Ich hatte vor, auf diese Grafikdesignerschule zu gehen, mein Abitur zu machen, evtl. sogar zu studieren. Doch jetzt werden Sue und Anna dorthingehen und ich werde auf die Schule bei mir in der Nähe gehen - die einzigste, an der ich angeommen wurde wohlbemerkt. Das war ein weiterer Traum, der mir nicht gegönnt wurde. Genauso wie das mit Ö. , oder einfach nur einmal richtige Freunde zu haben. Alles kaputt, alles nutzlos. Alles was bleibt ist der Schmerz und das Wissen mal wieder schlechter als Sue zu sein. Wie gerne würde ich nach Amerika gehen, oder nach England. Wie gerne. Wenn Anton wegziehen sollte gibt es hier sowieso nichtsmehr, was mich hierhalten würde - bis aus meine Familie, aber die hassen sich ja eh alle. Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich wenigstens mit mir zufrieden bin, doch das bin ich nicht, keine einzige Sekunde. 

Ich wünschte ich könnte wenigstens...

Alles. 

Ich wünschte ich könnte die Erinnerung an dich löschen oder zumindestens machen, dass sie erträglicher werden. Ich wünschte du würdest leiden, für immer, nie wieder glücklich werden.
Ich wünschte..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen