12/19/2011

"Anna hat so eine schöne Figur, Sue du siehst so hübsch aus.." , wann bekomme ich mal ein Kompliment? Frage ich mich und laufe weiter, weiter die Straße entlang. "Wo bist du?", flüsterte ich in den Himmel .. "Tut mir leid Opa, es tut mir leid, dass ich dich zum Schluss nicht mehr besucht habe, aber ich bin doch immer noch dein Enkelkind, wo bist du? Wieso hilfst du mir nicht?", flüstere ich, bleibe stehen und starre in den Himmel, dunkelblau, da war nichts. Ich ließ meinen Blick schweifen, Häuser mit Weihnachtsbeläuchtung, Kinder in Häusern die den Baum schmückten. Der Wind schlägt mir ins Gesicht, doch das war mir egal. Ich schaute weiter wie gebannt in das Zimmer, wo das kleine Mädchen eine Kugel herunterfallen ließ, ihre Mutter schaute zuerst verärgert strich ihr dann aber sanft durchs Haar und hohlte einen Besen. Als sie die Scherben aufkehrte schaute sie auf die Straße, erblickte eine schwarze Gestalt - mich. Ich drehte mich blitzschnell um und ging weiter. Familienaltag. Was ist das? Weihnachten vor 5 Jahren, da kam ich nach einem langen Tag von Oma nach Hause und was ich bekam war eine verwüstete Wohung, im Wohnzimmer lagen Stühle auf dem Boden und Kinderbücher, alte Klamotten von meinen Geschwistern und mir. "Mama wollte nicht mit der Polizei mitgehen.", sagte mein Vater verlegen und stelle die Stühle wieder an den Tisch.Unweigerlich stellte ich mir vor wie Mama durch die Wohnung rannte, ein altes T-Shirt von mir in der Hand .. Sie rannte weg vor der Polizei die sie in die Klinik bringen wollten, Papa verzweifelt, meine Tante geschockt. Ich stellte mir vor wie Mama die Sühle umschmiss um der Polizei den Weg zu versperren. Das war zu viel - ich war doch erst 10! Ich riss mich von meinen Gedanken los, keuchte und wischte mir die Tränen weg. "Opa, wieso hilfst du mich nicht? Verdammte scheiße, ich bin hier so alleine. Ich hasse dieses Leben!", flüsterte ich weiter vor mich hin .. Irgendwann kam ich an meinem zu Hause an, lehnte mich an das hölzerne Tor. Ich wollte da nicht rein, doch ich musste .. Ich blieb Minuten dort stehen, hin und her gerissen, ich wollte wirklich nicht da rein. Ich zog meinen Schlüssel aus der Tasche, meine Hände zitterten so stark, dass er mir herunterfiel. Ich steckte ihn ins Schloss und drehte um und keine Minute später stand ich in unserem Flur wo ich mir die letzten Tränen von der Wange wischte, in den Spiegel schaute und sagte "Du bist so hässlich." - Ich war bereit. "Haaaaaaalloo!", rief ich glücklich und zufrieden meiner Familie zu. - Keiner Antwortete.

.. Und Nachts konnt' ich nicht schlafen - und wenn, dann hab' ich von dir geträumt.

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