11/10/2011

lächerlich, dass ich dachte, ich würde dir was bedeuten

"Tim hat mit René rumgemacht.. Wiederlich oder?" - "Hahahaha, wie kams denn dazu? Ist ja ekelhaft!", lachte ich Anton ins Gesicht, doch in mir drin, da zerbrach etwas. Komisch, dass er nicht merkte, dass ich nicht bei der Sache war, wäre es jemand anderes gewesen hätte ich aus vollstem Herzen gelacht, einfach so und tausen dumme Kommentare abgegeben doch diesesmal kam nur ein dünnes Lachen zustande : "Wann und wo denn?", das war alles was mir dazu einfiel. Ich hatte das ganze Wochenende über nichts von dir gehört Tim, ich habe mir vorgestellt wie du betrunken in Clubs und Bars rumfällst, einen Zigarette nach der anderen rauchst und dir vielleicht auch einen kleinen Joint genehmigst. Ich habe mir vorgestellt, dass du mit irgendeiner Schlampe zusammen bist, doch ich hab es nicht wirklich geglaubt, nur daran gedacht.. Es schmerzt zu wissen, dass ich wirklich nur eine von vielen bin die folgen werden, es tut so verdammt weh. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es ist sogar schlimmer als bei Ö. damals. Ich falle wieder in dieses Loch, voller verzweiflung und selbsthass. Ich falle, immer weiter. Immer weiter. Niemand kann mich aufhalten, niemand, ich muss so lange fallen bis ich aufpralle, bis ich mich wieder gefangen habe, mich wieder aufrappeln, hochklettern und darauf warten, dass mich wieder jemand runterstumpt.
Ich laufe im dunkeln zur Bushaltestelle, Anton wollte mich hinbringen, doch ich wollte einfach nur allein sein. Hier ist es kalt, 3°, ich ziehe meine Jacke aus, schlagartig bekomme ich eine Gänsehaut, doch es tut gut zu frieren, es ist ein leichter schmerz, doch er verdrängt den in meinen Herzen ein bisschen. Ich laufe weiter, alle starren mich an, 7. Klässler tuscheln "Das ist Noemié, die die auf Partys immer rumhurt." , Welt, fick dich. Ich frage mich, wieso ich nicht gut genug für dich bin, wieso nicht. Verdammte scheiße, bin ich so hässlich, so fett? Von der gegenüberliegenden Seite fällt von einer Laterne licht auf mich. Ich setze mich auf eine niedrige Mauer, stecke mir meine Ohrstöpsel in meine Ohren, drücke auf Play, volle Lautstärke. Ich versinke in die Musik, merke nicht, dass ich höllisch zittere, dass mein Magen nach Essen schreit, dass diese Mauer verdammt kalt ist oder dass mir immer mehr Tränen am Gesicht herunterlaufen. Ich verstecke mein Gesicht in meinem Schal, niemand soll mich sehen. Doch die Menschen schauen, schauen und wenden sich ab von meinem Elden. Ich hasse mich.

Dünn sein, so dünn, dass mich niemand mehr sieht, dass ich im Sommer friere und irgendwann zusammenbreche. 
Dünn sein, sodass alle angst um mich haben. 
Dünn sein und irgendwann daran sterben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen